Jahrhundertlang vergessen und in den 90er Jahren wiederentdeckt, eine historische Sehenswürdigkeit aus der 13. Jahrhundert, gegründet von Havel (Gallus) von Lämberg und seiner Gemahlin Zdislava. Ein gutgehendes romanisch-gotisches Einkehrgasthaus, eine Kapelle, kurzum ein Ort mit einem riesigen Gedächtnis befindet sich in Český Dub (Böhmisch Aicha) an einer Stelle, wo einst auch ein Schloss und ein Brauhaus standen.

Die Johanniterkommende wurde 1991 von PhDr. Tomáš Edel in einem Keller in Český Dub wiederentdeckt. Von der ursprünglichen Kommende blieben vor allem der Große Saal mit gewölbter Decke im romanisch-gotischen Stil und die spätromanische Kapelle des Hl. Johannes des Täufers erhalten.

Die Kommende wurde nach dem Jahr 1237 von Havel (Gallus) von Lämberg und seiner Gemahlin Zdislava errichtet. Zdislava wird als Landespatronin Böhmens und Schutzheilige der Armen und Leidenden verehrt. Die Kommende stand am Handelsweg zwischen Prag und Zittau. Kommenden entstanden in einem Abstand von 50 Kilometern voneinander, was einer eintägigen Reise entsprach, um Essen und Unterkunft an Reisenden bieten zu können.

Böhmisch Aicha war damals ein bedeutender Ort, wovon auch der Besuch vom Kaisers Karl IV. 1357 zeugte. Die Stadt gehört zu den ältesten Siedlungen Nordböhmens, was zahlreiche archäologische Fundste belegen.

Später verlor die Kommende allmählich an Bedeutung und ging in der Zeit der Hussitenkriege zugrunde. An ihrer Stelle entstand im 16. Jahrhundert ein Schloss mit einem Brauhaus, wurde jedoch 1858 durch einen großen Brand vernichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde hier ein Mietshaus erbaut, das bis heute steht.
Die Kommende ist Teil des Museums des Jeschkenvorlands und während der Öffnungszeiten oder mit privaten Führungen zugänglich.