Lausche, der höchste Berg

Jedes Gebirge hat seine Superlative. Aber das Lausitzer Gebirge hat gleich zwei in einem.

Die Luž (Lausche) ist mit ihren 793 Metern der höchste Berg im Lausitzer Gebirge und auf ihrem Gipfel steht der jüngste Aussichtsturm. Darüber hinaus war die Lausche der gefährlichste Ort weit und breit – das dortige Wirtshaus war nämlich ein beliebiges Ziel von Schmugglern und Wilddieben.

Die Lausche ist ein markanter Klingsteinberg, der sich direkt an der Staatsgrenze befindet – bergauf geht es zum Beispiel von Horní Světlá (Oberlichtenwalde) in Tschechien, bergab nach Waltersdorf im deutschen Zittauer Gebirge.

Im 16. Jahrhundert wurde die Lausche Spitzberg oder Mittagsberg genannt. Der tschechische Name Luž erschien zum ersten Mal im illustrierten Reiseführer durch Böhmen von Josef Kafka.

Der Berg war schon früher ein beliebtes Ausflugsziel, außer der Zeit, als auf dem Gipfel ein Schmugglernest war. Die wunderschönen Aussichten genoss zum Beispiel der sächsische König Fridrich August und angeblich auch der tschechische Dramatiker Josef Kajetán Tyl.

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Ihren größten Ruhm erlebte die Lausche in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als ein hölzernes Wirtshaus von einem Waltersdorfer Bürger auf dem Gipfel gebaut wurde. Im Jahr 1833 baute er einen kleinen Aussichtsturm dazu. Mit Unterstützung der sächsischen Vereine wurde 1882 eine geräumigere Bergbaude (die sog. Lausche Baude) errichtet. Das Gebäude war eigentlich ziemlich kuriös gelegen: zur einen Hälfte stand der Baude stand in Sachsen, zur anderen Hälfte in der österreichischen Monarchie. Die Grenze führte mitten durch den Gastraum. Aus dem Dach der Baude ragte ein hoher Aussichsturm herauf. Die Lause war vor dem Zweiten Weltkrieg ein beliebtes Touristenziel. Nach dem Krieg brannte die Baude nieder (vermutlich infolge Brandstiftung). Für einige Zeit stand auf dem Gipfel ein Schwarzbau – ein Telegrafenturm, wodurch Lottozahlen aus Zittau nach Prag und zurück gesendet wurden.

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Aus erhaltenen Mauerresten der Baude ist eine Aussichtsplattform geworden. An der deutschen Seite wurde 2020 rund den Gittermast auf dem Gipfel ein 9 Meter hoher Aussichsturm mit 55 Stufen erbaut. Die Metallkonstruktion des Aussichtsturms ist mit Porphyr belegt – vulkanischem Gestein, das in der Region gefunden wird. Deshalb macht der Turm einen effektvollen Eindruck. Die Stufen und Aussichtsplattform sind aus durchsichtigen Metallplatten, seien Sie also nicht überrascht. Für die Überwindung aller 55 Stufen werden Sie jedoch mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Von der Aussichtsplattform eröffnet sich ein wunderschöner Rundumblick auf Lausitzer und Zittauer Gebirge, Erzgebirge, Isergebirge und Riesengebirge. Den Gipfel erreichen Sie zum Beispiel von Horní Světlá (Oberlichtenwalde) über den grün markierten Weg, der später in den rot markierten Fernwanderweg Stezka Českem (Wanderweg durch Tschechien) übergeht.

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Die Lausche wurde 2011 zum Naturreservat erklärt, weil es auf dem Gipfel einen Urwaldbestand gibt. Anders ist der Berg vor allem mit Laubbäumen bewachsen – Eichen, Buchen, Ahornen, aber auch Fichten. Auf seinen Hängen wachsen seltene Pflanzen wie Fingerhut, Sudeten-Eisenhut, Hohler Lerchensporn oder Gelappter Schildfarn. Die Lausche bietet  auch einen Lebensraum für einige seltene Tierarten – Gämse, Schwarzspecht, Kolkrabe oder Gartenschläfer. Und Pilzfreunde können hier in der Pilzsaison eine wahre Pilzflut erleben!

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Parken kann man auf dem großen Wanderparkplatz im Dorf Myslivny (Jägerdörfl) oder auf dem Parkplatz am Wegweiser „U Jána“ (Beim Johann), es gibt auch eine Busverbindung nach Dolní Světlá (Niederlichtenwalde) und von dort aus können Sie zum Beispiel der roten Wegmarkierung folgen. Einen anderen Weg zum Gipfel bietet unser Ausflugstipp.

Mit einem Kinderwagen ist die Lausche nicht befahrbar.

Oben auf den Gipfel befindet sich kein Imbiss, Essen und Trinken bietet die Bude Luž, jedoch wird dort nur Bargeld akzeptiert.

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