Tag 1 – Auf den Spuren der Glaskunst
Gleich am ersten Tag stellen sich das Lausitzer Gebirge und Jeschkenvorland in ihrer ganzen Vielfalt vor. Sie beginnen in Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz), wo eine Aposteluhr aus Glas viele Besucher anlockt. Diese neue Aposteluhr ist stark vom ursprünglichen hölzernen Uhrwerk aus dem Jahr 1920 inspiriert. Unweit der Aposteluhr steht die barocke Wahlfahrstkapelle Mariä Geburt, worin sich eine Gnadenstatue aus dem Jahr 1608 befindet. Im Kreuzgang steht ein Pestwagen, Erinnerung an einer Pestepidemie, die sich im 18. Jahrhundert in der Region verbreitete. Auch der nahegelegene revitalisierte Waldpark bietet viel Interessantes – den Miniaturenpark Mlýnky-Brand (Brandmühle), den Aussichtsfelsen Jehla (Nolde) oder den geheimnisvollen, in den Felsen gehauenen Bratrský oltář (Brüderaltar).

Vom Bahnhof in Böhmisch Kamnitz fahren Sie mit dem Kamnitzer Motortriebwagen, der auf der Strecke der ehemaligen Glasbläserlokalbahn verkehrt – auf der ungefähr 5 Kilometer langen Strecke fährt der historische Zug durch einge Kurven rund um den Zámecký vrch (Schlossberg) nach Kamenický Šenov (Steinschönau). Am Steinschönauer Bahnhof angekommen, fesselt ein hoher Fabrikschornstein mit der Aufschrift „Jílek“ Ihre Aufmerksamkeit. Er gehört zur Glasfabrik Jílek, deren Besichtigung ein Muss für Besucher dieser Gegend ist. Nach der Besichtigung der Glashütte macht das „Café am Gleis“ Druhá kolej am Steinschönauer Bahnhof das Warten auf den Zug zurück nach Böhmisch Kamnitz angenehmer.
In den Wintermonaten können Sie am besten den Lehrpfad bergauf nach Steinschönau folgen und einen unvergesslichen Sonnenuntergang von dort aus genießen – die Sonne langsam hinter dem Herrnhausfelsen verschwinden sehen ist ein wahres Erlebnis. In den Sommermonaten ist es empfehlenswert, den Herrnhausfelsen rund neun Uhr abends zu besuchen, um den Sonnenuntergang beobachten zu können.
Tag 2 – Zu schönen Aussichten und auf den Spuren von Teufeln
Beginnen Sie Ihren Tag schon früh am Morgen mit dem Aufstieg auf den bekannten Berg Klíč (Kleis) – je früher Sie losgehen, desto eher vermeiden Sie Menschenmassen und erleben Sie den Sonnenaufgang mit einem tollen Rundumblick, den der Gipfel bietet.

Vom Kleis ist es nicht mehr so weit bis zum nächsten Ziel – zur Felsenburg mit Einsiedelei in Sloup v Čechách (Bürgstein). Besuchenswert ist auch das Dorf unterhalb der Burg, wo sie schöne Volksarchitektur (Umgebindehäuser mit Fachwerk- oder Block-Obergeschoss ) oder das Schloss, das heute als Seniorenheim genutzt wird, bewundern können. Der große Radvanecký-Teich (Brettteich) mit einem Sandstrand ist im Sommer ein beliebtes Ziel aller Wasserfreunde.

Von der Burg, die unter anderem dank Teufelsmärchen berühmt wurde, ist es nicht weit zu Höhlen, wo es auch von Teufeln wimmelt – zu den Pusté kostely (Wüsten Kirchen) in Cvikov (Zwickau in Böhmen). Es geht um einen in den Felsen gehauenen Tunnel, der als Wasserleitung für Spiegelschleifereien diente. Heute ist der nahezu magische Ort ein beliebtes Ausflugsziel. Unweit von Wüsten Kirchen finden Sie Pekelné doly (Teufelshöhle). Es handelt sich um die größte Höhle Europas, die heute einem Motorradclub gehört. Es ist also empfehlenswert, sich im Voraus über die Öffnungszeiten zu informieren.
Tag 3 – Wanderung durch die Landschaft der Hl. Zdislava
Das Jeschkenvorland ist untrennbar mit der Heiligen Zdislava verbunden. Darum versteht es sich von selbst, dass Sie zuerst das Schloss Lemberk (Lämberg) besichtigen, wo Zdislava und ihr Mann Havel (Gallus) von Lämberg lebten. Sein Interieur verbirgt unter anderem die Zdislava-Stube, wo die Heilige beten und meditieren sollte. Zum Schloss gehört auch das Bredower Lusthaus mit dem Schlossgarten. Unweit von hier Richtung die Stadt befindet sich der Zdislava-Brunnen mit angeblich heilsamem Wasser. Ein Spaziergang durch die Umgebung von Lämberg ist überaus angenehm.

Ein weiteres Ziel Ihres dritten Tages ist die monumentale barocke Basilica minor des Hl. Laurentiuns und der Hl. Zdislava in Jablonné v Podještědí (Deutsch Gabel). In der unlängst umfassend sanierten Kirche ist die Hl. Zdislava begraben.
Atemberaubend ist der Blick auf die unweiten Weißen Steine, die im Volksmund Elefantensteine genannt werden, weil sie wie eine Elefantenherde aussehen. Die Steine stehen in Jítrava (Deutsch Pankraz), an der Landstraße nach Reichenberg.